Lesekonzept

Wir können in ein Buch versinken und alles um uns herum vergessen. Wir lassen uns vorlesen und genießen dabei, dass noch jemand neben uns sitzt. Wir lesen anderen vor und erzeugen Spannung oder Entspannung.

Andere Texte wiederum liefern uns wichtige Informationen und geben uns Anweisungen. Manchmal lesen wir Texte mehrmals, bis wir sie begreifen. Wir sind andererseits in der Lage, Texte zu überfliegen und sie quer zu lesen.

Lesen ist nicht gleich Lesen.

Geübte Leser lesen in der Regel still, für sich, im eigenen Tempo.

Bei Leseanfängern dagegen steht das lautierende Vor-sich-hin- lesen im Vordergrund und wird ganz allmählich durch das flüssige stille Lesen abgelöst.

Leseförderung bedeutet, jedem einzelnen Kind die Zeit und die Mittel zu geben, die es braucht, um einen angemessenen Text selbstständig zu erlesen.

Dabei bleibt zu bedenken, dass die Förderung der Lesekompetenz der gesamte Unterricht zu leisten hat und nicht auf das Fach Deutsch beschränkt bleiben sollte.

Als Leitidee der Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Deutsch versteht sich die Entwicklung einer Lese- Schreib-Kultur. Dem Lesen kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu, denn

  • Lesen ermöglicht weiteres erfolgreiches Lernen.
  • Lesen unterstützt die Entwicklung wichtiger kognitiver Fähigkeiten.
  • Lesen bildet die Voraussetzung für den kompetenten Umgang mit Medien.

Die Kinder sollen erfahren, wie bedeutend die Lesekompetenz für das Zurechtkommen im Alltag ist. Ein weiteres wichtiges Ziel der Leseförderung ist es aber auch, die Lesemotivation der Kinder zu wecken. Die Schüler sollen erfahren, dass Lesen die Phantasie anregen, ihre Kreativität fördern und Spaß machen kann. Dementsprechend spielen das genießende und interessengeleitete Lesen neben dem informierenden Lesen im Unterricht eine wichtige Rolle.

Die Schulkonferenz der Katholischen Grundschule Hachen entschied sich, ab dem Schuljahr 2017/18, das Lehrwerk „Flex und Flora“ einzusetzen. Bis zum Schuljahr 2018/19 wurde es in den Klassen 1-3 eingeführt, Klasse 4 wird ab dem Schuljahr 2019/20 mit dem Werk arbeiten. Mit dem Einsatz von „Flex und Flora“ will man den Lernenden

  • ein individuelles Lerntempo ermöglichen,
  • Flexibilität geben, indem die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Kinder genutzt werden und diese nicht als Hindernis angesehen werden
  • ermöglichen, differenziert arbeiten zu können, weil das Lehrwerk eine dreifach abgestufte Differenzierung beinhaltet
  • offene Unterrichtsformen ermöglich können, da abgestimmte Diagnose-, Förder- und Fordern-Materialien eingesetzt werden können, diverse Planungs- und Beobachtungsinstrumente stehen für die Praxis zur Verfügung.

Folgendes Material findet im Unterricht seinen Einsatz:

Aktuell findet das Paket Deutsch im Unterricht der Klassen 1-3 seinen Einsatz (Sprache untersuchen, Richtig schreiben, Texte schreiben, Lesen, Arbeitsheft für die Schülerhand, Diagnoseheft, Förder-Kopiervorlagen, Entdeckerkartei Deutsch –Fordermaterial-, Sortier-schachtel, Abschreibpfeil, Leselineal, Fachwörter).

Schon vom ersten Schultag an wird deshalb an unserer Schule durch Vorlesen im Unterricht und in Frühstückspausen (z. B. Bilderbücher, Kamishibai, Kinderbücher für die entsprechenden Altersstufen), durch gemeinsames Lesen, Vorstellen von Lieblingsbüchern und Herstellen von eigenen Büchern die Lesefreude geweckt.

In den individuellen Schülerarbeitsheften, aber auch in den Heften für die Ausleihe und dem Lesebuch finden die Kinder zahlreiche, sehr motivierende Leseproben, die viele Kinder zum Lesen des kompletten Kinderbuches animieren.

Unsere Schule verfügt über Bücherkisten für die Klassen 1 und 2, die von der Pfarrbücherei zur Verfügung gestellt werden. Die Schüler können sich die Bücher kostenlos ausleihen. Die Klassen 3 und 4 besuchen in regelmäßigen Abständen die Pfarrbücherei zwecks Buchausleihe.

Es stehen jedem Jahrgang verschiedenen Ganzschriften zur Verfügung, welche im regulären Fachunterricht, aber auch im Förderunterricht eingesetzt werden.

Als weitere unterstützende Maßnahme verfügt unsere Schule über eine Schullizenz des Leseprogramms „Antolin“, welches nach vorheriger Anmeldung (durch die Klassenlehrerin) von allen Schülern genutzt werden kann. Die Kinder können hierbei aus vielen Büchern ein von ihnen gelesenes Buch auswählen, und sie beantworten am Computer auf Zeit inhaltliche Fragen zum Buch. Je nach Anzahl richtig beantworteter Fragen werden Punkte auf einem eigenen Lesekonto „gutgeschrieben“. Die Lehrperson kann somit Rückschlüsse auf die Lesemenge bzw. Leseintensität einzelner Kinder ziehen.

Als Möglichkeiten des Lesetrainings kommen außerdem Leseübungen am Computer (ELFE) sowie verschiedenen Übungen zum sinnentnehmenden Lesen (Texte mit ansprechenden Fragen, Kreuzworträtseln usw.) in Betracht.

Sehr bewährt haben sich die LIES MAL – Hefte, die in der Schuleingangsphase eingesetzt werden. Nach einer gemeinsamen Einführung bearbeitet jedes Kind selbstständig, nach seinem Tempo, die Aufgaben über einen längeren Zeitraum in Einzelarbeit. Die Kontrolle der Lese-Mal-Bücher erfolgt in regelmäßigen, kurzen  Abständen durch die Lehrerin mit Rückmeldung an die Schüler.

Eine individuelle Leseförderung macht eine individuelle Diagnostik notwendig. Um die Lesefähigkeit bzw. deren Entwicklung festzustellen, werden in der SEP regelmäßig standardisierte Lesetests wie der Stolperwörter-Lesetest (Auswertung: Lesegeschwindigkeit, Sinnentnahme, Durchführung im 2. Halbjahr des 2. Schulbesuchsjahres)), ELFE Lesetest (Auswertung: Wortverständnis, Satzverständnis, Textverständnis, Lesegeschwindigkeit) und Test zur Lesekompetenz nach „Beobachten, fordern, fördern“ (Westermann-Verlag) durchgeführt. Weitere Diagnose- und kompetenzorientierte Beobachtungsbögen sowie Übersichten zu den Lernstandskontrollen,  angeboten durch das Lehrwerk „Flex und Flora“, ergänzen die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung.

„Die Bücherwürmer“, das aktuelle, neue Konzept zur Entwicklung der Lesefertigkeit und –fähigkeit, wird seit diesem Schuljahr an unserer Schule mit Hilfe einer ehrenamtlichen Lesementorin durchgeführt. Schüler erfahren hier, dass Lesen bzw. Vorlesen Spaß machen kann, und es eine schöne Erfahrung ist, anderen Kindern bzw. Zuhörern eine Geschichte vorzulesen.

Konzept zur Leseförderung  „Die Bücherwürmer“

Zwei durch die Klassenlehrerinnen ausgewählte SchülerInnen aus der 2., 3., oder 4. Klasse der Grundschule Hachen besuchen jeden ersten und dritten Freitag eine von vier Kindertagesstätten (KiTa St. Marien und KiTa Kunterbunt Hachen, KiTa Die kleinen Strolche Stemel, KiTa Spatzennest Hövel). Wahlweise kommt der Kindergarten auch in die Schule. Hier lesen die beiden Schüler einer kleinen Gruppe von Kindergartenkindern in einem Zeitrahmen von ca. einer Schulstunde ein altersentsprechendes Buch vor.